Bei diesem Projekt wurde ausschließlich den Themen Raum gegeben, die die Kinder mitbrachten bzw. die sie bereits länger beschäftigten. Das freie Projekt fand sowohl in einer der Vorschulgruppen einer Berliner Kita als auch in einer Gemeinschaftsschule statt.
An beiden Orten stiegen die Kinder nach kurzer Besprechung sofort in den Modellbau ein. In der Gemeinschaftsschule beschäftigten sich die Kinder wochenlang mit Schnecken und Hummeln. Durch die Schneckenhäuser, die sie im Schulhof zum Teil zertreten oder – weil sie hinter einem Fußballtor lagen – schwer beschädigt auffanden, kamen sie auf die Idee, diese Behausungen zunächst zu reparieren, alsbald jedoch neue und „noch schönere“ zu bauen.
Von daher standen Fragen im Raum: Was braucht eine Schnecke? Was braucht eine Hummel, besonders wenn sie krank ist? Jene kranke Hummel bekam für ihr Haus einen Fahrstuhl, dessen Plattform auf zwei Seiten in vertikalen Öffnungen geführt wurde. Für die Kinder erlangten diese Modelle einen hohen Spielwert, denn der Fahrstuhl war nicht nur beweglich sondern auch belastbar.
In der Begleitung der Kinder in der Kita ging es hauptsächlich darum, nur im Falle eines Problems in den Entstehungsprozess unterstützend „einzugreifen“, ansonsten aber gleichsam „unsichtbar“ zu sein.
Eines der Projekte kam alsbald ins Stocken, der Ausstieg eines der Kinder aus dem Vorhaben stand erkennbar kurz bevor. Aber da es zu diesem Zeitpunkt in rascher Folge Teile zueinander gefügt hatte, war längst etwas entstanden, worauf es (im wahrsten Sinne des Wortes) aufbauen konnte. Während des folgenden Gesprächs entschieden wir uns, mit ihm sein Modell auf den Kopf zu stellen: Da war die Lösung! In diesem Moment sah das Kind, was es gebaut hatte und was in diesem Modell steckte! So entstand der Forschungskatamaran mit dem (so das Kind) „Fenster nach unten...“ – also auf das Wasser gerichtet – „...für ein Fernglas und das Mikroskop zur Untersuchung des Meeresbodens“.