Das Projekt „Kommissar Fu und das Versteck im Sumpf“ ist eine reine Gruppenarbeit einer ganzen Kitagruppe, die sich um eine von den Kindern erfundene Geschichte rankt.
Der pädagogische Schwerpunkt in der Gruppe lag in der Förderung des Sozialverhaltens und der Selbstständigkeit der Kinder. Das war in der Projektarbeit von Beginn an spürbar und wirkte sich sehr positiv auf die Gruppenarbeit aus.
Die Kinder trugen die Geschichte von Kommissar Fu zusammen wie eine Kette aus einzelnen Elementen, Orten und den dort handelnden Figuren. Wer von ihnen etwas beitragen wollte, kam näher an den Tisch (wo alle Skizzen und Vormodelle offen einzusehen waren) und konnte die Geschichte in ihrem Verlauf nach eigenen Wünschen und Vorstellungen mitbestimmen.
In der Gruppe war von Beginn an klar, dass sich jene aus der Situation heraus entwickelte Kettengeschichte zeitlich und räumlich nach vorn entwickeln würde, also in die Zukunft gerichtet sein wird. Das war bzw. ist insofern von Bedeutung, als es letztendlich Ausdruck eines Maßes des in dieser Gruppe weit entwickelten Sozialverhaltens war, denn: Die Kinder versuchten die ganze Zeit über, jeden noch so kleinen Beitrag zur Geschichte wurde von den in den bis dahin bestehenden Gesamtverlauf einzubauen. Um auch kleine/ leise Beiträge vom Rand der Gruppe zu hören, diesen Raum zu geben und alle Kinder zu begleiten, kam es in besonderem Maße darauf an, die gesamte Gruppe im Blick zu haben, gleichzeitig die kreative Energie bzw. den „Erfinder*innengeist“ zu halten und am Ende der Projektstunden einen geeigneten Ausstieg zu finden. Kurz: Eine komplexe Situation...
Aber es gelang, der Komplexität gerecht zu werden: Die Geschichte von Kommissar Fu wurde in einer unglaublich hohen Geschwindigkeit weiter fortgeschrieben, während parallel dazu ständig neue Vorschläge auf den Tisch „prasselten“. Damit alle Ideen ihren Platz in der Kettengeschichte fanden, das Ergebnis für die Kinder der Gruppe aber auch nachvollziehbar war, mussten sogar einzelne Zwischensequenzen besprochen und in die Kette eingebaut werden. Dennoch blieben die Kinder dabei… Ohne Worte wie „machbar“ oder „nicht machbar“ zu benutzen, diskutierten sie intensiv miteinander, ob es möglich sei, den einen oder anderen Vorschlag in den weiteren Handlungsverlauf einzubauen. Wie sie sich über neue Vorschläge und Änderungen einigten, war beeindruckend. Auf einem von nahezu allen Kindern umringten Tisch landeten während des gesamten Prozesses immer wieder neue Modelle, die in den aktuellen Verlauf eingebaut werden wollten und sollten.
Schlussendlich war das Ergebnis ein mehrfacher Konsens:
Kommissar Fu hat in einem äußerst heißen Sommer den Auftrag, das schrittweise Verschwinden der Verkehrsschilder in der Stadt aufzuklären. Dieser Fall führt ihn und Polizeiwachtmeister „Low“ zu einem Sumpfgebiet, in dem zwei riesengroße, offenbar bewohnte, aber unzugänglich wirkende Verkehrsschilder stehen… Fu und Low bekommen Angst. Doch um den Fall zu lösen, müssen beide zuerst ihre Angst überwinden! Wie machen sie das nur?! Kommissar Fu hat eine Idee...