Die Workshops, in denen wir uns mit Architekturthemen auseinandersetzen, starten bewusst an unterschiedlichen Orten in den ostdeutschen Bundesländern.
In Vorbereitung der Workshops werden thematische Schwerpunkte erarbeitet und weiterentwickelt. Einer der Schwerpunkte ist die Beziehung von Architektur und Gemeinschaft bzw. von Stadt und Politik.
Wir orientieren uns in den Workshops an den von den Teilnehmer*innen mitgebrachten Themen. Dennoch ist der jeweils zuvor erarbeitete Schwerpunkt keinesfalls verschwunden oder aufgelöst, im Gegenteil: Wenn sich der Workshop durch Themen der Teilnehmer*innen in eine ganz andere Richtung entwickelt, kann ein Ergebnis in Schichtungen entstehen, bei dem die unterste durch die letzte noch hindurch schimmert. Was dann gegebenenfalls zu sehen sein wird, ist das, was die Teilnehmer*innen bereits im Vorfeld bewegte, sich aber im Prozess der Auseinandersetzung und des Herstellens verändert hat.
Die unten hinterlegten Beispiele sollen verdeutlichen, wie in den Workshops bzw. Projekten konkret gearbeitet wird. Im Detail richtet sich dies nach dem Feld aus, in dem die Angebots- bzw. Projektziele liegen (Bildungsangebot bzw. Weiterbildung für eine Stadt, Gemeinde oder freie Träger // individuelle Lernbegleitung // Hilfen und Unterstützungen für junge Menschen, die ihren Weg in den Beruf noch nicht gefunden haben).
Jedoch zwei Herangehensweisen durchziehen nahezu alle Workshops:
- Da ist zunächst die Bezugnahme auf die Pädagogik Friedrich Fröbels (1782 – 1852), konkret auf seine Spielsteine/ Gaben und Materialien, auf den von ihm angelegten, spielerischen Umgang mit Dreidimensionalität und Haptik. Fröbels Ideen und Ansätze einerseits lebendig zu halten, andererseits weiterzuentwickeln, bedeutet für uns, die Komplexität der menschlichen Wahrnehmung und Entwicklung nicht auf die technische Simulation des Raumes zu reduzieren. Stattdessen geht es in den Workshops darum, die selbstständige Schaffung von Räumen und den individuellen Prozess dorthin zu ermöglichen. So entsteht manches Mal spiegelbildliche (räumliche) Entsprechungen einer individuellen Entwicklung, die von sich aus in (innere) Bewegung (geraten) ist und mitunter eine weitere (äußere) vorbereitet.
Fröbels Ideen, Ansätze und Wege weiterzugehen, heißt für uns, an der heutigen Beziehung zwischen Architektur und Gemeinschaft, Demokratie und Frieden zu arbeiten, zu forschen und gestaltend mitzuwirken. Die Idee des durch Gaben und Materialien angeregten und (wenn man so will) gerahmten bzw. strukturierten Spiels führen wir in ein Planspiel. In manchen Bildungskontexten kann dies durchaus als fächerübergreifend gesehen werden, denn es wird an unterschiedliche Inhalte gekoppelt. Wenngleich das Planspiel in seiner Grundanlage interdisziplinär ist, so bleibt es dem Wesen nach ein Spiel: offen, niedrigschwellig, einladend, inklusiv. - Eine weitere Herangehensweise durchzieht die Workshops: Zu Beginn werden Themen erfragt, die die Gruppe oder einzelne Teilnehmer*innen beschäftigen und bewegen. Die Themen werden gesammelt, gemeinsam besprochen und mögliche Leitthemen für den Workshop abgestimmt. Ausgehend von einem der abgestimmten Leitthemen wählen die Teilnehmer*innen ihr konkretes Projektthema, das sie einzeln oder in einer der ebenfalls zu wählenden bzw. sich konstituierenden Projektgruppen bearbeiten. Um die Gespräche zu fördern, werden Anregungen in Form von Materialien (visuell/ haptisch o.a.) eingebracht.
Den Abschluss des jeweiligen Projekts kann (je nach Angebotsfeld bzw. Projektzielen) eine Präsentation bilden, in der alle Teilnehmer*innen die Ergebnisse der beteiligten Projektgruppen sehen.